Clemens Maria Heymkind

Autor

Verloren im Niemandsland

Hier erfahren Sie mehr über das Buch "Verloren im Niemandsland".

Der Trailer zum Buch

Der Trailer war in der Zeit vom 15.10.2015 bis 23.12.2015 bundesweit im Rahmen einer Aufklärungskampagne in den Kinos zu sehen.

Leseproben

PROLOG

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. Artikel 1, Absatz 1, Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland vom 23. Mai 1949

*

Zusammenfassend können als Regel- und Rechtsverstöße in der Heimerziehung genannt werden:

[…]

  • Die Aufrechterhaltung und Etablierung einer Strafpraxis, die weder rechtlich noch fachlich zu legitimieren war und die Grenzen des Erziehungsrechts weit überschritt. Es kam zu Rechtsbrüchen in den Bereichen Wahrung der Menschenwürde (Art. 1 I GG), freie Entfaltung der Persönlichkeit, Recht auf körperliche Unversehrtheit (Art. 2 GG), durch Freiheitsberaubung, Nötigung, Körperverletzung u. a. m.
     
  • Duldung und mangelnde Prävention und Ahndung von Übergriffen von Erziehungspersonen auf Kinder und Jugendliche – darunter sexuelle Gewalt und sonstige, teilweise sehr schwere körperliche Übergriffe, die nicht im Rahmen der erzieherischen Aufgabe stattfanden. Es kam zu Straftaten gegen das sexuelle Selbstbestimmungsrecht, Körperverletzung u. a.

Auszug aus dem Abschlussbericht des »Runden Tisches Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren« (Dezember 2010)

Es folgen einige Auszüge aus dem Buch als Leseprobe.

  • Fortsetzung Prolog


    Das Telefon klingelte.
    »Riedlinger, Stadtjugendamt Keppstadt«, meldete sich eine tiefklingende Frauenstimme.
    »Grüß Gott Frau Riedlinger, Nervenarzt Dr. Staiger am Apparat.«
    Frau Riedlinger wusste sofort Bescheid. Sehr wahrscheinlich hatte Frau H. wieder einen Nervenzusammenbruch erlitten.
    »Ich habe ihr starke Beruhigungsmittel spritzen müssen, da Frau H. schwere Wahnvorstellungen hatte«, klärte Dr. Staiger Frau Riedlinger auf.
    »Einen Moment bitte«, erwiderte diese, »ich muss erst die Akten holen«. Zwar kannte Frau Riedlinger Eva H. und damit meine Familiengeschichte recht gut, aber die Akten lagen ihr besonders am Herzen, da diese ihr offensichtlich das Gefühl vermittelten, den Fall im Griff zu haben.
    Geduldig wartete Dr. Staiger am Telefon, bis Frau Riedlinger die Akten geholt hatte.
    »Die Kinder von Frau H., sieben an der Zahl, müssen nun verteilt werden«, fuhr Dr. Staiger fort.
    »Die Zwillinge sind inzwischen in der Obhut der hiesigen Kinderkrippe, wohin sie eines ihrer Geschwister gebracht hat. Frau H. ist in der Nervenheilanstalt.«
    Frau Riedlinger wurde nervös und erhob sich von ihrem Schreibtischsessel.
    Dr. Staiger gab ihr noch einige Informationen über Eva Hs. Gesundheitszustand. Das war wichtig, denn der Gesundheitszustand entschied regelmäßig über die Aufenthaltsdauer der Kinder von Eva H. – also von meinen Geschwistern und von mir – in den Kinderkrippen oder Kinderheimen. Dieses Mal sprach Dr. Staiger von einem schwerwiegenden Vorfall. Drei bis vier Monate seien für den stationären Aufenthalt von Eva H. in der Nervenheilanstalt vorgesehen; mindestens, aber nur wenn es gut liefe.
    Frau Riedlinger hörte angespannt zu und machte sich eilig Notizen.
    Nachdem sich Dr. Staiger am Telefon verabschiedet hatte, setzte sie sich wieder auf ihren Stuhl und begann die Akten zu wälzen. Oberstes Ziel war nun, meine Geschwister und mich in die Obhut von Kinderkrippen und Kinderheime zu bringen. Telefonat mit der Kinderkrippe. Dann Telefonat mit dem Kinderheim.
    »Wir können die Kinder nicht aufnehmen. Versuchen Sie es bei einer anderen Einrichtung.« Wieder Telefonate. Kein Erfolg. Frau Riedlinger war verzweifelt. Es musste in diesem Land doch irgendeine Einrichtung geben, die in der Lage war, sieben Kinder aufzunehmen. Die gab es aber nicht, wie sich zeigen sollte; zumindest nicht auf die Schnelle. Meine Geschwister und ich hingen vorläufig in der Luft. Die Kinderheime im Nachkriegsdeutschland waren gefüllt mit Kindern, deren Eltern sich in ihrer Rolle überschätzt hatten.

    Aktenvermerk des Stadtjugendamtes vom 02.10.19…

    An Minderjährigen-Fürsorge

    Amtsvormundschaft über C. und C. (Zwillinge), geboren am 07.09.1965.

    Die Mutter der beiden oben genannten Kinder (Zwillinge) leidet offensichtlich wieder an einem schizophrenen Schub und muss in die Nervenheilanstalt in … eingewiesen werden. Die oben genannten Zwillinge wurden daher heute von der älteren Schwester in der …krippe untergebracht. Voraussichtlich werden auch die älteren Geschwister in den nächsten Tagen im Kath. Jugendheim in …. untergebracht werden müssen. Es wird gebeten, die Kosten für die Heimunterbringung der Zwillinge zu übernehmen.

    Frau Riedlinger nahm ihre Arbeit ernst. Sie wählte sich die nächsten Tage die Finger wund. Dann irgendwann mehrere Volltreffer; wenn auch keine familienfreundliche Lösung, so doch immerhin eine Lösung.
    Frau Riedlinger lehnte sich zufrieden zurück. Akte zu, Kinder verteilt. Gott sei Dank waren die Kinder gut versorgt, dachte sie.

    Aktenvermerk des Stadtjugendamtes vom 04.10.19…

    An Minderjährigen-Fürsorge

    Wir verweisen auf unseren Antrag vom 02.10.19... wegen der Zwillinge C. u. C.Gestern Abend wurden auch die Kinder A 1., S., G., und A 2. im kath. Jugendheim untergebracht, nachdem nun die Mutter endgültig am 02.10.19... in die Nervenheilanstalt in … untergebracht worden ist. Wir bitten, die Kosten für die Heimunterbringung der anderen Geschwister ebenfalls übernehmen zu wollen.

  • Kapitel: Die Teufelsvertreibung
    Abschied oder die Teufelsvertreibung

    Aus späteren Erzählungen meiner älteren Schwester Annegret erfuhr ich von einem weiteren Ereignis. So könnte es sich zugetragen haben:

    Eva ging es zusehends schlechter. Es war nicht nur der vielen Kinder wegen so schwer, die sie alleine zu erziehen hatte, sondern auch deshalb, weil das Geld an allen Ecken und Enden fehlte. Wenn die Haushaltskasse leer war, und das war sie oft, schickte Mutter Eva meine Schwestern oder Harry, meinen großen Bruder, zum evangelischen Hilfswerk, um dort die nötigsten Nahrungsmittel wie Milch, Butter und Brot zu besorgen. Ich verbrachte die Tage zusammen mit meiner Mutter und meinen Geschwistern. Manchmal blieb ich auch im Bett meiner Mutter. Es war ein schönes Gefühl, nicht alleine zu sein, denn nicht nur Clara, sondern auch Eva war in meiner Nähe.
    Eines Abends wurden wir Kinder plötzlich durch einen jähen Schrei aus dem Schlaf gerissen. Eva lief schluchzend durch die kleine Dreizimmerwohnung und rief nach Hubert, meinem Vater. Der war jedoch weit weg. Eva rauchte eine Zigarette nach der anderen. Sie setzte sich in den Sessel, um im nächsten Moment wie getrieben durch die Wohnung zu laufen. Sie schrie, dass der Teufel kein Recht habe, ihr die Kinder wegzunehmen, und sie wolle alles daran setzen, um es zu verhindern. Aber es kam noch schlimmer. Meine Schwestern und mein ältester Bruder waren ihr inzwischen zur Hilfe geeilt, um sie zu beruhigen. Eva schluchzte nur und bat Harry darum, auf die Zwillinge aufzupassen, denn sie hätte Angst, dass der Teufel die Kleinen mitnehmen könnte. Außerdem beklagte sie sich, dass sie eine Perle im Ohr habe, die ein störendes Ohrensausen verursache. Da meine Geschwister derartige Situationen schon häufiger erlebt hatten, verständigten sie den zuständigen Nervenarzt und die Polizei. Wenig später vernahm ich laute Geräusche, die aus dem Wohnzimmer kamen. Der Nervenarzt und die Polizei waren eingetroffen. Eva wehrte sich, weil sie dachte, der Teufel persönlich wolle sie abholen. Und so war es auch in gewisser Hinsicht.
    »Nein!«, schrie Eva, »ich kann meine Kinder nicht alleine lassen«.
    Der Nervenarzt nahm eine Spritze aus seinem Lederkoffer und setzte die Nadel an Evas Vene. Die Flüssigkeit drang in ihre Blutbahn ein und plötzlich wurde es gespenstisch still. Die »Teufelsvertreibung« war geglückt. Eva sank betäubt in den Sessel zurück und begann vor sich hinzustarren. Inzwischen war eine weitere Dame, Frau Riedlinger, die Fürsorgerin, eingetroffen. In aller Eile wurde ein Plan entworfen, was nun mit uns Kindern geschehen solle. Ich lag gespannt im Wäschekorb und wartete, was geschehen würde.
    Schließlich trat Frau Riedlinger an uns heran und befummelte mit ihren grobklotzigen Fingern unsere Wangen.
    »Ihr seid aber putzig«, sagte sie im übertriebenen Kuschelton.
    Ich war von dem aufregenden Stimmengewirr, das inzwischen eingesetzt hatte, erschrocken und hatte begonnen zu schreien. Clara ebenso. Ich wollte zu Eva, von der ich inzwischen nichts mehr hörte. Meine älteren Geschwister machten sich daran, unsere Kleider aus dem Schrank zu räumen und in die Koffer zu packen. Ich verstand nichts von dem, was geschah. Es lag eine unerträgliche Spannung in der Luft, und hier und da sah ich, wie sich meine Geschwister Tränen aus den Augen wischten.
    Dann wurde ich aus dem Korb gehoben. Ich begann wieder zu schreien und beruhigte mich erst, als ich auf den Armen meiner älteren Schwester war. Als wir das Wohnzimmer betraten, sah ich Eva, den Kopf gesenkt, auf dem Sessel sitzen. Die Wimperntusche lief ihr die Wangen hinab, der Lippenstift war verschmiert. Der Nervenarzt gab meiner älteren Schwester ein Zeichen, dass sie hinaus zum Wagen gehen solle, er würde mit Eva gleich nachkommen. Einer der Polizisten ging voraus. Eva stieg, vom Arzt gestützt, in den Krankenwagen. Annegret übergab mich Frau Riedlinger, in deren Armen ich mich nicht wohl fühlte. Dann wurden die hinteren Türen des Krankenwagens geschlossen. Der Nervenarzt hatte neben Eva Platz genommen und schenkte abwechselnd mal Clara, mal mir ein verschmitztes Lächeln. Dann startete die Fahrt in die unbekannte Welt. Station Kinderkrippe, in einer Kleinstadt in Bayern. Auf der Fahrt schlief ich ein und erwachte später in einem Raum, in dem unzählige Säuglinge in Holzbetten nebeneinander lagen. Wir waren nicht die einzigen, die ihren Familien entrissen und an diesen unwirtlichen Ort gebracht worden waren, der sich Kinderkrippe nannte. Ich war froh, dass Clara neben mir war.

    Auszug aus dem Bericht der Nervenheilanstalt vom 27.10.19…

    Frau H. wurde nach dem bayerischen Verwahrungsgesetz durch die Polizei eingewiesen, nachdem sie geäußert hatte, sie beabsichtige ihre Kinder umzubringen. Bei der Aufnahme war kein Kontakt mit ihr herstellbar, sie zeigte sich substuporös, reagierte aber auf Reize, lag im Bett und schlief den ganzen Tag, öffnete nicht die Augen, wenn man sie ansprach.

  • Kapitel: Eingewöhnzeit
    Eingewöhnzeit

    Seit dem Umzug in die Bubengruppe waren einige Wochen vergangen. Hier war es genauso wie in der Kleinengruppe. Ich wurde von Schwester C. und den anderen Buben wegen meines Bettnässens wie ein Aussätziger behandelt. Gott sei Dank war ich nicht der einzige Bettnässer. So fand ich zumindest eine Art Zugehörigkeitsgefühl unter meinesgleichen, unter denen, deren Seelen weinten.
    Als ich eines Morgens vom Heizungskeller zurückkehrte, wo ich die gewaschene Seicherwäsche aufgehängt hatte, begegnete mir Schwester N. aus der Wäscherei auf dem Treppenflur. Ich mochte Schwester N., denn sie ließ Nähe zu. Sie zeigte, was sie fühlte, zeigte ihre Fröhlichkeit, zeigte Mitgefühl. Auch war sie die einzige Nonne, die mich mit meinem Vornamen ansprach. Ich vertraute ihr und ich glaube, dass sie mich auch mochte. Schwester N. litt unter einem Sprachfehler, sie stotterte stark.
    »N-n-n-na Clemenserl, w-w-w-wie geht’s dir, hast du dich gut eingewöhnt in der Bubengruppe?«
    Da ich Schwester N. nicht mit der Wahrheit belasten wollte, antwortete ich, dass ich mich gut in die Bubengruppe eingewöhnt hätte.
    »D-d-d-das ist sch-sch-schön zu hören«, antwortete sie mir, wobei sie mir mit der Hand die Wange streichelte. Ich glaube, sie spürte aber, dass es mir in der Bubengruppe nicht gut ging. Sie verlor jedoch kein Wort darüber.
    »Ich muss weiter Schwester N., die Morgenmesse fängt gleich an.«
    »Hast du dich gut eingewöhnt?« Wie oft habe ich diesen Satz in meiner langjährigen Heimkarriere gehört. Das Schlimme am »Eingewöhnen« war, dass es immer wieder aufs Neue stattfand und dass ich teils durch die Entscheidungen des Jugendamtes, teils durch die familiäre Situation fortwährend aus dem sich bildenden Vertrauen herausgerissen wurde. All jene Trennungssituationen, die wie Gift in meiner Seele wirkten, schwächten mein Vertrauen in die Menschen und meine Bindungsfähigkeit. Ich fühlte mich in diesen Situationen ausgeliefert und entwurzelt. Stumm und schweigend hatte ich diese Abschiede und Neuanfänge, die ich als ein Herumgestoßenwerden empfand, hinzunehmen. Ich hatte kein Recht, Fragen zu stellen. Man ließ mich damit alleine.
    Ich gewöhnte mich zwar mit der Zeit an die Bubengruppe und an Schwester C. als »Bezugsperson«, meine Heimat jedoch wurden sie nie. Der triste und lieblose Heimalltag, die Kälte der Heimatmosphäre, in der ich meine Sehnsucht nach Geborgenheit zu unterdrücken hatte, erlaubten es nicht, dass ich mich heimisch fühlte. Zuflucht fand ich in meinen Gedanken. Sie waren der einzige Raum, der mir blieb. Keine Kontrolle durch Schwester C. konnte in ihn eindringen.
    Auch litt ich unter Selbstzweifeln: Mit mir musste etwas nicht in Ordnung sein, dass ich hier im Kinderheim gelandet war. Bestimmt hatte das auch etwas mit mir zu tun. So ging es auch den anderen Heimkindern. Dieser stille Zweifel nagte an uns allen und das Verhalten der Nonnen nährte ihn: Ein Gefühl der Wertlosigkeit wurde in uns hineingeprügelt. Auch das Verleugnenmüssen der Grundbedürfnisse, wie Durst, Hunger, Gepflegtwerden bei Krankheit, ganz zu schweigen von Geborgenheit und Zuwendung, führte zu einem gebrochenen Selbstwertgefühl. Wann immer ich »normale Kinder« in der Schule oder in den Straßen sah, fühlte ich mich nicht dazugehörig. Ich fühlte mich wie ein Kranker, wie ein Ausgestoßener. Ich fühlte mich wie ein Heimkind! Der Weg in die Normalität war mir versperrt. Dies war auch der Nährboden meiner Aggressionen. Wenn ich sowieso anders war als die »Normalen«, dann konnte ich sie auch anspucken oder verprügeln. Und das tat ich auch.
    Als Heimkind war ich ein Entrechteter, warum also sollte ich das Recht anderer achten?
    Mit der Rolle des angepassten und braven Heimkindes, die Schwester C. einforderte, konnte ich mich nie identifizieren, zu sehr war ich darauf bedacht, meine Würde zu bewahren. Deshalb zog ich es vor, mich zu wehren, wann immer ich den Mut und die Kraft dazu fand. So prügelte ich mich oft mit den »trocken gebliebenen« und »braven« Buben, wenn diese mich wegen des Bettnässens aufzogen.
    Mit der Zeit jedoch gewöhnte ich mich an das Gefühl in der Fremde. Ich wurde heimisch in der Heimatlosigkeit. Mir war es gelungen, die Dinge mit mir abzumachen und um das, was ich zum Überleben brauchte, zu kämpfen. Dieser Überlebenswille ermöglichte es mir, niemals die Hoffnung aufzugeben, dass irgendwann alles gut werden würde.

    Auszug aus dem Zeugnis der Hauptschule vom Juli 19…

    Zeitweise wird Clemens von einer motorischen Unruhe ergriffen: Er läuft in der Klasse umher, stört seine Mitschüler oder versucht durch Zwischenrufe die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Er muss dauernd zur Arbeit angehalten und ermahnt werden. Von der Klasse wird Clemens größtenteils abgelehnt, da er sehr egozentrisch ist und sich nur schlecht anpassen kann.

Verloren im Niemandsland

Das Buch "Verloren im Niemandsland" erschien im Jahr 2015 im Rombach Buchverlag und ist im Handel erhältlich.

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